Schmerzen beim Hund erkennen und behandeln

Dein Hund verhält sich irgendwie anders als sonst, aber du kannst nicht genau sagen, was los ist. Vielleicht spielt er weniger, will nicht mehr die Treppe hochlaufen oder reagiert gereizt, wenn du ihn an bestimmten Stellen berührst. 

Das können alles Hinweise auf Schmerzen bei deinem Hund sein – aber leider sind unsere Hunde wahre Profis darin, ihre Beschwerden zu verbergen. Das macht es für uns als Hundehalter oft richtig schwer, Schmerzen rechtzeitig zu erkennen.

Wenn wir die Schmerzanzeichen nicht früh genug bemerken, kann das negative Folgen für unsere Vierbeiner haben.

Chronische Schmerzen schwächen nicht nur das Immunsystem, sondern können auch zu Verhaltensänderungen führen und die Lebensqualität deines Hundes massiv einschränken.

Tatsächlich leiden fast zwei Drittel aller Hunde in Deutschland unter Rückenschmerzen – und viele Halter bemerken es erst sehr spät.

In diesen Artikel lernst du, wie du die wichtigsten Anzeichen für Schmerzen erkennst, erfährst, was die häufigsten Ursachen sind und wie du deinem Hund helfen kannst. Mit diesem Wissen wirst du in Zukunft viel schneller erkennen können, wenn dein Hund Schmerzen hat. Außerdem zeige ich dir, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du Schmerzen bei deinem Hund von vornherein vorbeugen kannst. 


Wenn es darum geht, Schmerzen beim Hund zu erkennen, stehen wir oft vor einer echten Herausforderung. Denn unsere Vierbeiner haben ein faszinierendes, aber manchmal auch tückisches Erbe aus ihrer Evolutionsgeschichte: Sie sind echte Meister darin, Schmerzen zu verbergen! 

Das kommt noch aus der Zeit, als ihre Vorfahren in der Wildnis lebten. Ein verletztes oder krankes Tier wurde schnell zur leichten Beute oder riskierte, aus dem Rudel ausgeschlossen zu werden. Deshalb haben Hunde gelernt, Schwäche nicht zu zeigen – ein Überlebensmechanismus, der bis heute tief in ihnen verwurzelt ist.

Für uns als Hundehalter bedeutet das: Wir müssen besonders aufmerksam sein und die oft subtilen Signale unsere Tiere richtig deuten. Anders als wir Menschen, die sofort „Aua!“ rufen oder zum Arzt gehen, zeigen Hunde ihre Schmerzen meist erst dann, wenn die Schmerzen bereits so stark sind, dass sie sie nicht mehr verbergen können – und das ist sehr spät.


Du verbringst viel Zeit mit deinem Hund und kennst ihn am besten.

Vertraue auf dein Bauchgefühl – wenn du spürst das etwas nicht stimmt, ist das meistens auch so. Gehe lieber einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.

Verhaltensveränderungen erkennen

Rückzug und Isolation

Wenn dein Hund sich von dir oder anderen Familienmitgliedern distanziert, mehr schläft als üblich oder sein Lieblingsspielzeug links liegen lässt, sind das oft erste Hinweise auf Schmerzen. 

Plötzliche Aggressivität

Manchmal zeigen Hunde ihre Schmerzen auch durch unerwartete Reaktionen. Knurrt dein normalerweise sanftmütiger Hund plötzlich, wenn du ihn an bestimmten Stellen berührst? Oder zuckt er zusammen, wenn du ihn streichelst? Das sind deutliche Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt!

Veränderte Aktivität

Achte besonders darauf, ob dein Hund seine gewohnten Aktivitäten anders ausführt als sonst. Vielleicht zögert er vor der Treppe, springt nicht mehr aufs Sofa oder will die Gassirunde früher abbrechen. Diese Veränderungen sind oft die ersten Hinweise auf Schmerzen.


Körperliche Signale

Veränderte Bewegungsabläufe

Dein Hund läuft anders als sonst? Hier ein paar typische Anzeichen:

  • Humpeln oder Lahmheit
  • Steifes Aufstehen nah dem Liegen
  • Schwierigkeiten beim Hinlegen
  • Ungewöhnliches Trippeln oder Tänzeln
  • Häufiges Laufen im Passgang
  • Sitzen in Schonhaltung – Welpensitz
Hund im Passgang

Ungewöhnliche Körperhaltungen

  • Aufgekrümmter Rücken
  • Gesenkte Kopfhaltung
  • Eingezogener Schwanz
  • Schonhaltung einer Pfote

Atmung und Hecheln

Diese Veränderungen solltest du im Blick behalten:

Auffälliges Hecheln
  • Hecheln ohne körperliche Anstrengungen
  • Hecheln mitten in der Nacht
  • Plötzliches, verstärktes Hecheln
  • Ungewöhnlich schnelles oder flaches Hecheln
Veränderte Atemzüge
  • Schnellere Atmung als sonst
  • Sehr flache Atemzüge
  • Auffallend tiefes Atmen
  • Unregelmäßige Atmung
Besondere Atemmuster
  • Vermehrte Bauchatmung
  • Auffällige Rippenatmung
  • Angestrengtes Atmen in bestimmten Positionen
  • Stöhnen beim Atmen

TIPP: Beobachte die Atmung deines Hundes am besten, wenn er entspannt ist – zum Beispiel beim Ausruhen nach dem Spaziergang. So lernst du seinen normalen Atemrhythmus kennen und bemerkst Veränderungen schneller.

Veränderte Atmung kann auch auf Stress hinweisen. Und einer der häufigsten Gründe für Stress bei einem sonst ausgeglichenen Hund sind – richtig geraten – Schmerzen!

Wenn dir Veränderungen in der Atmung auffallen, die länger als einen Tag anhalten oder die sehr stark sind, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.


Weitere Warnsignale

Appetitveränderungen

Frisst dein Hund plötzlich weniger oder gar nicht mehr? Das kann ein deutliches Zeichen für Schmerzen sein – besonders wenn er sonst immer mit Begeisterung seine Mahlzeiten genießt!

Gesichtsausdruck und Mimik

Auch der Gesichtsausdruck deines Hundes kann viel verraten. Die wichtigsten Signale im Gesicht deines Hundes:

Die Augen
  • Glasiger oder leer wirkender Blick
  • Zusammengekniffene Augen
  • Erweiterte Pupillen (auch bei normalen Licht)
  • Vermehrtes Blinzeln
Die Ohren
  • Nach hinten gelegte Ohren oder hängende Ohren
  • Weniger Bewegung der als Ohren als sonst
  • Ungewöhnliche Ohrenstellung für die Rasse
Der Gesichtsausdruck
  • Angespannte Gesichtsmuskeln
  • Gefurchte Stirn
  • Zusammengepresste Lippen
  • Ein „gequältes Lächeln“

Diese Anzeichen können auch andere Ursachen haben. Wenn dir Veränderungen in der Mimik deines Hundes auffallen, beobachte auch sein sonstiges Verhalten.

Lecken und Kratzen

Übermäßiges Lecken und Kratzen gehören zu den häufigsten Anzeichen, wenn es darum geht, Schmerzen beim Hund zu erkennen.

Typische Verhaltensweisen:
  • Intensives Lecken an Gelenken (besonders an Pfoten oder Beinen)
  • Ständiges Belecken einer bestimmten Körperstelle
  • Nächtliches Lecken (wenn alles ruhig ist)
  • Ablecken der Schnauze ohne ersichtlichen Grund
  • Verstärktes Kratzen an immer derselben Stelle
Was steckt dahinter?

Das Lecken hat für deinen Hund gleiche mehrere Funktionen.

Er versucht durch das Lecken den Schmerz zu lindern – ähnlich wie wir Menschen auf eine schmerzende Stelle pusten.

Durch das ständige Lecken werden körpereigene Glückshormone (Endorphine) freigesetzt. Das ist ein Selbstberuhigungsmechanismus.

WICHTIG: Manchmal leckt dein Hund nicht direkt an der schmerzenden Stelle! Bei Rückenschmerzen kann er zum Beispiel vermehrt seine Pfoten belecken. Oder bei Zahnschmerzen leckt er sich häufiger über die Schnauze.

Wann solltest du aufmerksam werden?
  • Wenn das Lecken oder Kratzen plötzlich auftritt
  • Wenn es länger als ein paar Tage anhält
  • Wenn sich die Stelle durch das Lecken verfärbt (oft rötlich)
  • Wenn kahle Stellen entstehen
  • Wenn dein Hund sich nachts häufiger als sonst leckt

Nicht jedes Lecken bedeutet gleich Schmerzen. Aber wenn dir auffällt das dein Hund sich übermässig oft und intensiv leckt, dann solltest du es ernst nehmen.

Dir fallen Veränderungen an deinem Hund auf?

Führe am besten ein kleines Tagebuch: Wann tritt das Verhalten auf? Wie lange? Gibt es bestimmte Auslöser? Mache Fotos oder Videos. Bei anhaltenden Auffälligkeiten ist ein Besuch beim Tierarzt auf jeden Fall ratsam.


Was viele von uns nicht kennen, das aber super wichtig ist: den Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen und das gefürchtete Schmerzgedächtnis. Das zu verstehen hilft dir, deinen Hund noch besser zu unterstützen! 

Akute Schmerzen

Stell dir akute Schmerzen wie einen Rauchmelder vor – sie sind ein wichtiges Warnsignal deines Hundes. Wenn er sich zum Beispiel die Pfote verstaucht oder sich beim Spielen verletzt, meldet sein Körper sofort: „Hier stimmt was nicht!“ Das ist eigentlich etwas Gutes, denn so kann dein Hund die verletzte Stelle schonen und sie heilen lassen. Diese Schmerzen haben also einen Sinn und verschwinden normalerweise, wenn die Verletzung ausgeheilt ist.

Chronische Schmerzen und das Schmerzgedächtnis

Chronische Schmerzen beim Hund dagegen sind wie ein Alarmsystem, das verrückt spielt. Sie bleiben bestehen, auch wenn die ursprüngliche Verletzung längst verheilt ist. Denk zum Beispiel an einen älteren Hund mit Arthrose oder bei uns an einen Bandscheibenvorfall – hier sind die Schmerzen ein ständiger Begleiter und verlieren ihre eigentliche Warnfunktion. Sie werden selbst zu einer Krankheit, die deinen Vierbeiner Tag für Tag belastet.

Besonders tückisch wird es, wenn sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Das passiert, wenn Schmerzen zu lange unbehandelt bleiben oder immer wiederkehren. Stell dir das wie einen überempfindlichen Computer vor: Das Nervensystem deines Hundes wird immer sensibler und reagiert schon auf normale Berührungen mit Schmerzempfindungen. Was früher völlig harmlos war, kann plötzlich wehtun. Das Gemeine daran: Einmal entwickelt, ist das Schmerzgedächtnis nur schwer wieder zu „löschen“.

Der Körper deines Hundes gerät dabei in einen echten Teufelskreis: Die ständigen Schmerzsignale machen die Nerven noch empfindlicher, die Muskeln verspannen sich, dein Hund bewegt sich anders als sonst – und all das kann die Schmerzen noch verstärken. Du merkst das vielleicht daran, dass er plötzlich schon bei sanften Berührungen zusammenzuckt oder an Stellen schmerzhaft reagieren, die eigentlich gar nicht betroffen sein sollten.

Das Wichtigste ist: Handle früh! Je schneller du bei akuten Schmerzen reagierst, desto geringer ist die Gefahr, dass sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Arbeite eng mit deinem Tierarzt zusammen und setze auf verschiedene Therapieformen. Auch wenn dein Hund bereits unter chronischen Schmerzen leidet, kann er mit der richtigen Behandlung und viel Geduld ein glückliches Leben führen.


Schmerzen sind nicht „normal“ und gehören auch nicht zum Älterwerden dazu! Damit du besser einschätzen kannst, was hinter den Beschwerden stecken könnte, findest du hier die häufigsten Ursachen:

Akute Verletzungen

Diese Schmerzen kommen meist plötzlich und haben eine klare Ursache:

  • Verstauchungen beim wilden Spielen
  • Schnittverletzungen an den Pfoten
  • Prellungen nach einem Sturz
  • Zerrungen durch abrupte Bewegungen
  • Bissverletzungen von anderen Hunden

Chronische Erkrankungen

Diese Beschwerden entwickeln sich oft schleichend und werden häufig erst spät erkannt:

Gelenkprobleme

  • Arthrose (besonders bei älteren Hunden)
  • Hüftdysplasie (häufig bei großen Rassen)
  • Ellenbogendysplasie
  • Bandscheibenvorfälle

Innere Erkrankungen

  • Zahnprobleme und Entzündungen im Maul
  • Magenschleimhautentzündungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Tumorerkrankungen

Unsere Senioren haben neben schwächere Muskulatur und organischen Veränderungen häufig noch weitere Einschränkungen – aber Schmerzen sind KEINE normale Alterserscheinung.

Viele chronische Erkrankungen entwickeln sich langsam. Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt können Probleme früher aufdecken.


Wann du zum Tierarzt musst

Diese Situationen sind absolute Notfälle – hier heißt es: Sofort zum Tierarzt!

  • Dein Hund schreit plötzlich vor Schmerz
  • Er kann sich kaum noch bewegen
  • Der Bauch ist hart und aufgebläht
  • Starkes Humpeln nach einem Unfall
  • Offene oder stark blutende Wunden
  • Verdacht auf eine Vergiftung
  • Extreme Teilnahmslosigkeit

 Tipp: Speichere dir die Nummer deines Tierarztes und einer Tierklinik für Notfälle direkt ins Handy. In stressigen Situationen ist es gut, wenn du nicht erst suchen musst!


Erste Hilfe Maßnahmen

Bis du beim Tierarzt bist, kannst du folgendes tun:

  • Bewahre Ruhe – dein Hund spürt deine Anspannung!
  • Halte dein Hund warm
  • Achte auf seine Atmung
  • Dokumentiere Auffälligkeiten für den Tierarzt (Fotos oder Videos können hilfreich sein)
  • Bei Verletzungen: Stelle sicher, dass dein Hund nicht an der Wunde lecken kann und/oder schütze die Wunde mit einem Verband
  • Mehr erfahren über Erste Hilfe Maßnahmen beim Hund

Was du auf keinen Fall tun solltest

  • Nicht mit Gewalt bewegen, wenn er sich wehrt
  • Nicht abwarten nach dem Motto „Das wird schon wieder“
  • Keine eigenständige Behandlungsversuche bei unklaren Sypmtomen
  • Nicht im Internet nach Diagnosen suchen und behandeln
  • Keine Medikamente geben ohne Rücksprache mit dem Tierarzt, schon garnicht welche aus deiner Hausapotheke. Der Stoffwechsel deines Hundes funktioniert völlig anders als deiner. Was für uns harmlos ist, kann für Hunde giftig sein.

Diese Medikamente sind tabu

Aspirin und Ibuprofen

Diese Wirkstoffe können schwere Magen-Darm Blutungen verursachen und die Nieren schädigen. Das kann zu einem Organversagen führen. Selbst kleine Dosen können tödlich enden.

Paracetamol

Zerstört die roten Blutkörperchen und verursacht schwere Leberschäden und Atemnot. Oft ist schon eine einzige Tablette gefährlich.

Diclofenac

Führt auch zu Magengeschwüren und schädigt Leber und Nieren. Gleichzeitig kann es auch Herzprobleme verursachen.

Was du stattdessen tun kannst

Direkt den Tierarzt kontaktieren.

Eine Notfall-Apotheke mit hundegeeigneten Medikamenten anlegen.

Für mehr Sicherheit: einen Erste-Hilfe-Kurs* absolvieren.

Alarmsignale nach versehentliche Einnahme:

  • Erbrechen und Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Schwarzer, teerartiger Kot
  • Extreme Müdigkeit
  • Atemnot
  • Übermäßiger Durst

Notfall-Tipp: Wenn dein Hund versehentlich Medikamente geschluckt hat, bring ihn SOFORT zum Tierarzt oder in die Tierklinik – auch nachts! Jede Minute kann wichtig sein.


Die klassische Schmerztherapie ist oft der erste und wichtigste Schritt zur Linderung.

Dein Tierarzt kann verschiedene Medikamente verschreiben, die gezielt gegen die Schmerzen deines Vierbeiners wirken.

Dabei ist es besonders wichtig, dass du die verschriebenen Medikamente genau nach Anweisung gibst – auch wenn es deinem Hund schon besser geht. Ich gehe bewusst nicht näher auf die verschiedenen Wirkstoffe ein.

Die Medikamente gibt es nur auf Rezept – und das aus gutem Grund. Die richtige Dosierung und regelmässige Kontrollen sind wichtig.

Andere Therapiemethoden

Physiotherapie

Die Physiotherapie ist dabei ein echter Allrounder: Sie kann Beweglichkeit verbessern, Muskeln aufbauen und Schmerzen lindern.

Viele Übungen kannst du nach Anleitung auch zuhause machen.

Zum Einstieg in das Thema hier ein tolles Buch*:

Physiotherapie für den Hund: Hilfe zur Selbsthilfe: Gesundheit, Behandlungsmethoden, Bewegungstraining. Mit 35 unterstützenden Übungen und 10 Anleitungsfilmen in der kostenlosen KOSMOS-PLUS-App
  • Besonders für Hundesenioren, Handicap-Hunde und Hundesportler ist Physiotherapie eine gute Möglichkeit, die Mobilität zu fördern und lange aufrechtzuerhalten
  • Martina Flocken, Physiotherapeutin und Begründerin des erfolgreichen Konzepts „Doggy Fitness“, zeigt Hundehaltern, wie sie Lahmheit und Krankheiten erkennen und ihren Hund durch Übungen und therapeutische Maßnahmen aktiv unterstützen können
  • Der umfassende Ratgeber informiert außerdem über Behandlungsmöglichkeiten und Hilfsmittel und gibt Tipps für den Umgang mit dem Patienten
  • Mehr lesen

Akupunktur

Klingt erstmal ungewöhnlich, hilft aber vielen Hunden super und kann erstaunliche Erfolge erzielen.

Akupunktur aktiviert die Selbstheilungskräfte und lindert chronische Schmerzen.

Speziell ausgebildete Therapeuten können durch gezieltes Setzen der Akupunkturnadeln verspannte Muskeln lockern und Schmerzkreisläufe durchbrechen.

Massage

Eine professionelle Massage kann deinem Hund bei Schmerzen echte Erleichterung verschaffen. Die gezielten Berührungen lösen verkrampfte Muskeln und verbessern die Durchblutung. Das hilft besonders bei Verspannungen, nach körperlicher Anstrengung oder bei altersbedingten Beschwerden.

Manches lässt sich nach Anleitung auch zuhause durchführen. Achte dabei immer auf die Reaktionen von deinem Hund – er weiß was ihm gut tut.

WICHTIG: Physiotherapie, Akupunktur oder Massagen ersetzen keine tierärztliche Behandlung. Sprich daher immer erst mit deinem Tierarzt, bevor du mit eine von den Therapien beginnst.


Unterstützende Maßnahmen zuhause

Diese Dinge kannst du selber tun:

– Orthopädisches Hundebett anschaffen

– Rutschfeste Matten auslegen

– Treppen und hohe Möbel mit Rampen zugänglich machen

– Futter- und Wassernäpfe erhöht anbieten

Bewegung anpassen:

– Kürzere, dafür häufigere Spaziergänge

– Schonende Aktivitäten wie Nasenarbeit

– Schwimmen (wenn dein Hund es mag)

– Angepasstes Spiel ohne wilde Sprünge

Ernährung optimieren:

– Hochwertiges, entzündungshemmendes Futter

– Omega-3-Fettsäuren

– Grünlippmuschel-Extrakt

– Natürliche Gelenknahrung


Das Beste an Schmerzen ist, wenn sie gar nicht erst entstehen! Denn Vorsorge ist nicht nur einfacher als Behandlung, sondern macht unseren Hunden das Leben auch viel angenehmer!

Regelmässige Gesundheitsfürvorsorge

  • Check-ups alle 6-12 Monate
  • Regelmässige Zahnkontrollen
  • Impfungen nach Plan
  • Gewichtskontrolle
  • Blutuntersuchungen bei älteren Hunden

Führe ein Gesundheitstagebuch für deinen Hund. So behältst du alle wichtigen Termine und Auffälligkeiten im Blick!

Bewegung und Training

Da heißt es die richtige Balance finden zwischen alters- und rassegeeigneten Aktivitäten.

Achte auf regelmässiges, moderates Training und Aufwärmen der Muskulatur vor dem Sport.

Koordinationsübungen sorgen für mehr Stabilität.

Vermeide extreme Sprünge (besonders bei Welpen), zu langes Ballspielen und plötzliche Stopps bei hoher Geschwindigkeit. Auch zu viel Training auf harten Boden ist nicht gut für unsere Hunde.


Genau wie wir Menschen durchleben auch unsere Vierbeiner verschiedene Phasen, in denen sie besonders empfindlich auf Schmerzen reagieren.

Schmerzen beim Welpen

Dein kleiner Wirbelwind wächst und entwickelt sich jeden Tag. Dabei kann es durchaus zu Wachstumsschmerzen kommen. Besonders während der Zahnungsphase ist dein Welpe schmerzempfindlich. Achte darauf, dass du die Bewegung dosierst und genügend Ruhephasen einplanst. Geeignete Kauartikel können während der Zahnung wahre Wunder wirken.

Der ältere Hund

Mit den Jahren wird dein treuer Hund ruhiger – und oft auch schmerzempfindlicher. Arthrose und Muskelabbau sind häufige Begleiter des Alters. Aber keine Sorge: Mit angepasster Bewegung und der richtigen Umgebung kann dein Senior noch viele schöne Jahre genießen. Regelmäßige Gesundheitschecks helfen dabei, Schmerzen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Nach Operationen

Die Zeit nach einer OP ist kann anspruchsvoll sein. Halte dich genau an die Anweisungen deines Tierarztes, was Medikamente und Bewegungseinschränkungen angeht. Mit dieser Unterstützung wird die Heilungsphase sicher gut verlaufen.

Chronische Erkrankungen

Leben mit einer chronischen Erkrankung bedeutet, sich auf einen Marathon und keinen Sprint einzustellen. Der regelmäßige Austausch mit deinem Tierarzt ist hier besonders wichtig. Oft hilft eine Kombination aus schulmedizinischer Behandlung und alternativen Therapien. Zuhause kannst du deinen Hund mit einem orthopädischen Hundebett und rutschfesten Böden unterstützen. Achte auf sein Gewicht und auf angepasste Bewegung. 

Eine chronische Erkrankung bedeutet nicht zwingend ein Verlust an Lebensqualität.


Schmerzen beim Hund erkennen ist garnicht so schwer, wenn man die ersten, versteckten Anzeichen kennt. Mit dem richtigen Wissen und deiner aufmerksamen Beobachtung kannst du einen riesigen Unterschied im Leben deines Vierbeiners machen.

Denk immer daran: Dein Hund zeigt seine Schmerzen anders als wir Menschen. Er wird nicht einfach sagen „Au, das tut weh!“ Stattdessen sendet er dir viele kleine Signale. Jetzt, wo du diese Zeichen kennst, kannst du sie früh erkennen und rechtzeitig handeln.

Je früher du merkst, dass dein Hund Schmerzen hat, desto besser kannst du ihm helfen. Achte besonders auf kleine Veränderungen im Alltag – sie sind oft die ersten Warnsignale, lange bevor deutliche Symptome auftreten.

Du kennst deinen Vierbeiner am besten und verbringst jeden Tag mit ihm. Vertrau dabei deinem Bauchgefühl – wenn du spürst, dass etwas nicht stimmt, dann scheue dich nicht zum Tierarzt zu gehen.